Angeborenen Bauchwanddefekte
Angeborene Bauchwanddefekte sind selten und meist bereits wärend der Schwangerschaft durch den routinemäßigen
pränataldiagnostischen Ultraschall festgestellt worden.
Es werden hier zwei besondere Enditäten besprochen:
1.
Laparoschisis [Lücke / Defekt aller Bauchwandschichten mit freiliegendem meist prolabierte Bauchorganen]
2.
Omphalocele [perisistierende physiologische Nabelhernie]
Auf das sehr seltene Cantrell-Syndrom, welches eine schwerwiegende kongenitale Malformation der ventralen Leibeshöhle, durch
Beteiligung von Thorax, Epigastrium und Abdomen, werden wir an dieser Stelle nich weiter eingehen.
1. Laparochisis (syn.: „Gastroschisis“ [alte Bezeichnung])
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Definition / Ursache
Unter dem Begriff Laparoschisis wird eine Defektstörung der Bauchdecke des
Fetus im Mutterleib verstanden. Der meist rechts vom Nabel gelegene Defekt
bedingt einen Vorfall von Darmschlingen in das Fruchtwasser. Die Ursache der
Laparoschisis ist noch nicht geklärt, das Risiko steigt aber mit dem Nikotinkonsum
der Mutter während der Schwangerschaft.
In seltenen Fällen kann der Darm in der Bauchdeckenlücke einklemmen und
dadurch Minderdurchblutete werden. Begleitfehlbildungen andere Organe
sind selten und meist auf den Gastrointestinaltrakt begrenzt (z.B.: Atresien).
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Diagnostik
Die Diagnose einer Laparoschisis gelingt bei einem pränatalen Ultraschall. Nach
der Geburt ist es eine Blickdiagnose aufgrund der freiliegenden geschwollenen
Darmschlingen vor der Bauchdecke.
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Behandlung
Die Behandlung erfolgt durch unser interdisziplinäres Team aus Pränataldiagnostikern, Gynäkologen & Geburtshelfern, Anästhesisiten,
Neonatologen und Kinderchirurgen. Ziel ist dabei die Entbindung zum bestmöglichen Zeitpunkt festzulegen, damit eine optimale Reife des
Fetus und eine minimale Schädigung des Darm erreicht werden können. Um die Darmschlingen vor einer Infektion zu schützen erfolgt in
den ersten Stunden nach Geburt die Operation. Ziel ist eine direkte Verlagerung der Darmschlingen in die Bauchhöhle sowie die Korrektur
möglicher Begleitfehlbildungen. Der Verschluss der Bauchhöhle muss in manchen Fällen in Etappen erfolgen, um den Bauchinnendruck
nicht zu erhöhen.
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Nachbehandlung
Die postoperative Prognose der Kinder ist aufgrund der seltenen Begleitfehlbildungen sehr gut, wobei der Heilungsverlauf und das in Gang
kommen der Verdauung längere Zeit in Anspruch nehmen kann. Die stationäre Behandlung umfasst daher den schonenden Kostaufbau
und mit zusätzlicher Infusionstherapie bis zum Einsetzen einer regelrechten Verdauung. Nachstationäre Kontrollen erfolgen beim
Kinderarzt.
2. Omphalocele
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Definition / Ursache
Während der Reifung des Fetus, um den dritten Lebensmonat im Mutterleib, entwickelt der Darm sich eine kurze Zeit außerhalb der
Leibeshöhle, in einem Bruchsack der Nabelschnur. Bei der Omphalozele liegt eine unzureichende Rückbildung zugrunde. Dadurch
verbleiben Darmschlingen und manchmal sogar Leberanteile im Bereich der Nabelschnur. Der Grund hierfür ist weiterhin unklar.
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Diagnostik
Die Diagnose einer Omphalozele erfolgt beim pränatalen Ultraschall. Bei Zeichen einer Omphalozele sollte nach weiteren Fehlbildungen
(z.B.: Herz, Niere, Leber und Darm) und nach Syndromen (z.B.: Trisomie 13 /16 /18, Beckwith-Wiedemann-Syndrom) gesucht werden.
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Behandlung
Die Behandlung erfolgt durch unser interdisziplinäres Team aus
Pränataldiagnostikern, Gynäkologen&Geburtshelfern, Anästhesisten,
Neonatologen und Kinderchirurgen. Ziel ist die Entbindung zum Zeitpunkt
einer optimalen Reifung des Kindes.
Bei Vorliegen eines intakten Bruchsackes im Nabelschnurbereich ohne Zeichen
einer Perforation oder Infektion, kann eine elektive Versorgung erfolgen.
Hierfür wird der Bruchsack durch feuchte Tücher und „Silo“-Pack geschützt.
Nach Klärung weiterer Fehlbildungen erfolgt die operative Behandlung.
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Nachbehandlung
Der Verlauf ist von der Größe der Omphalozele und den Begleitfehlbildungen abhängig. Der Kostaufbau ist häufig erschwert und eventuell
sind mehrere Operationen bis zum vollständigen Bauchdeckenverschluss erforderlich.
Die Prognose hängt von den anderen Fehlbildungen und nicht von der Omphalozele oder notwendigen Zahl an Operationen bis zum
Bauchdeckenverschluss ab.
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